Schwangerschaft, Geburt sowie der natürliche Alterungsprozess können zu Inkontinenz und Schmerzen führen. Unsere Beckenboden-Spezialistinnen wenden eine breite Palette von Methoden an.
Wo liegt der Beckenboden? Die meisten Leute wissen es nicht. Das ist auch kein Problem, solange der Beckenboden seine Aufgaben zuverlässig erfüllt. Der aus Muskeln und Bindegewebe bestehende Boden der Beckenhöhle hat drei Aufgaben:
- Anspannen (der Beckenboden unterstützt die Schließmuskeln von Harnblase und Anus)
- Entspannen (beim Wasserlassen, beim Stuhlgang)
- Dagegenhalten (beim Niesen, Husten, Hüpfen oder Lachen muss der Beckenboden unkontrollierten Urinverlust verhindern)
Bei beiden Geschlechtern wird die Beckenbodenmuskulatur im Laufe der Zeit schwächer. Übergewicht, körperliche Überlastung, schlechte Haltung und Operationen im Beckenbereich können weitere Gründe für einen schlaffen Beckenboden sein. Bei Frauen ist die bekannteste Ursache Schwangerschaft und Geburt. Gemäß Studien (Nygaard et al., 2008) leiden 18,4 Prozent der Mütter eines Kindes unter Harninkontinenz. Bei Müttern von Mehrlingskindern verlieren sogar 32,4 Prozent Urin.
Harninkontinenz ist nur eines der Probleme, die auf einen geschwächten Beckenboden zurückzuführen sind. Auch Stuhl-Inkontinenz, Flatulenz, Blasen-, Gebärmutter- und Darmsenkung kommen vor sowie diverse sexuelle Probleme wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) oder Scheidenkrämpfe (Vaginismus).
Unter professioneller Anleitung können die im Unterleib verborgenen Muskeln gut trainiert werden. Ausgehend von einem Gespräch und einer eingehenden Untersuchung legen wir die Ziele der Therapie fest. Unsere spezialisierten Physiotherapeutinnen wenden dabei eine breite Palette von Methoden an. Dazu gehören Entspannungsübungen, Techniken zur gezielten Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur, das Erlernen des korrekten WC-Verhaltens.
Eine große Hilfe ist die moderne Technik. Mit dem Ultraschallgerät lässt sich die Muskelkontraktion visualisieren. Dabei wird mit dem Ultraschall durch die Bauchdecke geschallt. Hierbei sieht die Physiotherapeutin, ob und wie stark die Beckenbodenmuskulatur angespannt ist.
Die Technik hilft nicht nur bei der Diagnose, sondern auch der Therapie.